Finale

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Heute wollten wir den Weg bis zum Malojapass mit der Gruppe fahren. Nachfolgend wollten Frank, Robin und ich jedoch etwas schneller über Chiavenna zum Lago di Mezzola fahren. Denn dort sollte das letzte Highlight, der Triaccolino Trail auf uns warten. 700 Höhenmeter am Stück sollten uns zur stillgelegten Schmalspurbahn, von der man einen top Ausblick auf den See und die umliegenden Berge hat, bringen. Doch es kam leider anders, als geplant.

Wie sagt Claudia immer so schön: Leben ist das, was passiert, während man noch plant. Und so war es auch hier. Nachdem wir am Malojapass angekommen waren, einen kurzen Fotostop einlegten, trennten sich unsere Wege. Ich fuhr vorweg. Recht langsam. Robin und Frank hinterher. Und an der ersten Spitzkehre hörte ich es schleifen, drehte mich um und sah Robin auf der Straße neben seinem Fahrrad. Von vorne kam ein Laster. Da hatte Robin Glück, dass dieser noch etwas weiter weg war. Robin stand auf, sein Vorderreifen hatte keinen hinlänglichen Luftdruck mehr und wir vermuten, dass das auch der Grund war, weshalb Robin in der Kurve gestürzt war. Was auch immer der Grund war, es führte letztlich zum Abbruch der Tour für Robin. Traurig, nicht nur, weil ich heute gerne länger mit Robin gefahren wäre, um auch ihn etwas mehr kennen zu lernen. Viel trauriger ist, dass der Sturz zu einer Verletzung im Schulterbereich führte, die offensichtlich keine Kleinigkeit war. Ich drücke Robin beide Daumen, dass der Heilungsprozess gut und komplikationslos von Statten geht.

Heiko, der Shuttlefahrer, von dem wir uns früh morgens in Sils/Maria noch verabschiedeten, lud nur das Gepäck in Colico aus und kam zurück, um mit Robin zurück nach Deutschland in eine Klinik zu fahren. Franz blieb noch kurz bei Robin und ich fuhr nun mit der Gruppe nach meiner Erinnerung und meinem Navi in Richtung Chiavenna. Erst längere Strecke auf der Straße, dann noch einige kurze Steigungen, ein Wiesentrail, wunderbare italienische kleine Dörfer versüßten uns die vorletzten Kilometer. Franz, der 30 Minuten bei Robin blieb, erwartete uns in Chiavenna. Denn er fuhr nur Straße und konnte so selbstverständlich ohne 300 Höhenmeter, ohne Wald- und Wiesenwege Tempo machen.

Mittagessen in Chiavenna: Gute Pizza, lecker Eis, welches der Lateria di Livigno in nichts nachstand. Und so ging es auf die letzten Kilometer, die sehr ermüdend waren. Es war heiß, es war verglichen mit den Eindrücken der vergangenen Tage langweilig. Es war einfach eine flache Radwegstrecke, die nicht besonders beeindruckend war. Aber sie brachte uns unserem Ziel näher: Dem Comer See, genauer gesagt, Colico. Und so erreichten wir alle gemeinsam den See.

Ja, auch Frank und ich. Denn nach dem Sturz von Robin hatten wir auch keine rechte Muße mehr, den Tracciolino Trail zu fahren. Das war wahrscheinlich auch eine gute Entscheidung. Denn der Zusammenhalt der Gruppe auch mit uns „Indies“ ist in den letzten Tagen so stark geworden, dass es einfach nicht gepasst hätte, nicht gemeinsam am See anzukommen. Das obligatorische Foto, oder -wer Jörg kennt- besser gesagt, die obligatorischen Fotos wurden gemacht, bevor es ins Hotel ging, nachfolgend Abendessen und dann zu einem Fotowettkampf um das beste Abendfoto am Comer See.

Das war sie nun, unsere Tour. Was ist übrig geblieben? Schauen wir mal auf die Zusammenfassung..

Nun wieder einige Bilder des Tages:

In kühler Morgenluft liegt unser Fahrweg im Schatten. Nur die oberengadiener Seen sind schon von der Sonne verwöhnt
Ein Steinbock in Graubünden, ob es sich um Gian oder Giachen handelt?
Mittagessen in Chiavenna. Ordentlich wie so ein Jörg ist, haben auch unsere Räder zu stehen. Aber gut sieht es schon aus.
Der See ist erreicht. Im Hintergrund Gravedona, im Vordergrund Claudia und ich. Stolz wie Oskar genießen wir nun das Erlebte