Konstrastreiche Himmelfahrt

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In den frühen Morgenstunden des Himmelfahrtstages 2024, als die ersten Sonnenstrahlen die Gipfel des Harzes küssten, begann die kleine Gruppe von Mountainbike-Enthusiasten meiner Familie ihre Reise. Es war eine Tour, die nicht nur durch die malerische Landschaft des Harzes führte, sondern auch durch die Kontraste des Lebens.

Im Westharz, wo die Natur ihre sanfte Seite zeigt, führte der Weg von Claudia, Sabine und mir über die Kästeklippen nach Bad Harzburg, wo viele Gäste offensichtlich nicht die Natur, sondern das neue Burgbergcenter besuchen wollten. Uns interessierte das nicht – wenngleich wir uns an den vielen Menschen -jung und alt- im Kurpark erfreuten, die Picknick machten und die frische Luft genossen. Das wollten wir auch und so ging es durch das kalte Tal über den Burgberg zu den majestätischen Rabenklippen. Hier, wo das Radfahren reiner Genuss war, schien die Zeit stillzustehen und der Blick in Richtung Diabas Steinbruch brachte schöne Erinnerungen an vergangene Radtouren. Die Luft war frisch und die Wege waren erstaunlicherweise frei, als ob sie uns Radler einluden, unseren Stress hinter uns zu lassen und einfach den Moment zu genießen.

Wir blieben nicht stehen und die Reise ging über das Eckertal, welches in schönstem Maigrün leuchtete, weiter in den Ostharz.

Hier lockte sogleich der Besenbinderstieg mit seinem schönen Trail.

Die Auffahrt zur Eckertalsperre über das Tuchtfeldstal war eine Herausforderung, ein starker Kontrast zum leichten Radeln zuvor. Die alten Betonplatten der Nationalen Volksarmee der DDR erzählten stumme Geschichten von vergangenen Zeiten und forderten jeden Muskel und jeden Willen heraus.

Über den Mittleren Hangweg ging es weiter zur Würtemberger Bank. Der Weg, umgeben von Grün und gesäumt von Totholz, war ein Symbol für Wandel und Beständigkeit. Im unteren Bereich breit und einladend, wurde er mit zunehmender Höhe zu einem schmalen Pfad, der Geschick und Aufmerksamkeit verlangte.

Schließlich führte die Route durch das Große Zwisseltal zu den Taubenklippen, wo das Grün der Bäume dominierte. Beim Blick zurück auf den Weg, den wir gekommen sind, kam die Erinnerung an ein Foto hoch, das ich ein halbes Jahr zuvor an derselben Stelle aufgenommen hatte und das -wie im Folgenden zu sehen- in meiner Erinnerung einen starken Kontrast bildete.

Zurück ging es über die Eckertalsperre, die den Fuß des Brockens in schönstem Blau untermalte.

In Bad Harzburg kreuzten wir noch kurz den Weg den wir vor 3 Tagen (aus Versehen) verbotenerweise noch gefahren waren.

Aber das ist lange her und interessierte uns heute nicht. Denn die heutige Tour war mehr als nur eine Fahrradfahrt; Es war eine Reise der Kontraste und der Selbstentdeckung. Während unsere kleine Gruppe sportlich und nüchtern vorankam, begegneten uns jüngere -stets freundlich grüßende- Menschen, die den Tag auf ihre eigene Weise feierten. Es war ein Bild, das zeigte, dass trotz unterschiedlicher Wege, alle den Pfad der Bewegung in der Natur beschritten.

Himmelfahrt 2024 stand für mich somit im Zeichen des Kontrastes, aber auch der Einheit. Es war ein Tag, der zeigte, dass trotz unserer Unterschiede, wir alle Teil dieser wunderschönen Welt sind und jeder Moment, den wir in ihr verbringen, wertvoll ist.