Der Morgen begann mit einem Spaziergang durch Livigno. Ich war alleine, die Sonne schien schon und die Luft war klar. Ich war früh wach und schaute mir einige Holzhäuser in dieser steuerfreien Touristenmetropole Italiens an. Sie waren schön – wenn nur nicht so viele Touristen tagsüber hier rumlaufen würden.. Aber ich war ja einer von ihnen.
Wir machten uns auch schnell um 09:00 Uhr auf den Weg zur Seilbahnstation. Wir wollten einmal im Bikepark fahren, bis es über einen Höhenweg in Richtung Furcola di Livigno ging. Der Bikepark war nett, aber auch nicht mehr. Ich liebe es eher, richtig durch die Natur zu fahren und nicht irgendwelche angelegten Hindernisse zu durchfahren. So ging es dann gegen 11:00 Uhr in Richtung Furcola.
Wir nahmen den Höhenweg, fuhren nach einigen Kilometern zurück ins Tal um dann auf der Straße (Moment, da gab es doch einen parallelen Weg im Tal) zum Pass hochzufahren. Mittagessen und Teilung der Gruppe. Achim, Franziska und ich fuhren die Straße herunter, um dann wieder zum Berninapass herauf zu fahren. Der Rest der Truppen nahm einen neuen Trail, der Lutz empfohlen worden war. Die Bilder, die wir nachfolgend sahen, ließen mich zweifeln, warum ich nur die Straße gewählt hatte. Aber so war es nun mal.
Mich hätte noch fast ein Bus aus Sachsen von der Straße gefegt, weil er unbedingt überholen musste und dann, als er einen Arbeiter auf der Straße gesehen hatte, nach rechts auszuweichen. Dort war nur ich. Und es fehlten keine 10 cm mehr, und er hätte mich vom Rad gedrückt. Glück gehabt. Ich kam gesund am Berninapss an, wo wir alle dann auf den Rest der Truppe warteten. Das dauerte jedoch. Denn Lutz musste den Mantel von Matthias nähen. Ein aufgerissener Mantel – das war mir neu, das kannte ich auch noch nicht. Aber Lutz hatte die Lage im Griff.
Und mit geflicktem Mantel ging es flowig parallel zur Rhätischen Bahn in Richtung Pontresina und über St. Moritz nach Silvaplana, wo unser Nachtquartier auf uns wartete. Das war nicht spektakulär, sondernrecht entspannend. Und es war einfach nur schön. Der Abend klang mit einem Grillabend aus, ich kümmerte mich um meine Lippe, die schon recht stark schmerzte. Doch was soll‘s, morgen ist Finale und das will ich mir ja nicht versauen lassen.