Der letzte Teil meiner Hexalogie „San Francisco“ ist ein Samelsurium. Was gehört denn noch zu San Francisco? Was haben wir noch gesehen, was hat uns beeindruckt oder nachdenklich gemacht?
Fishermens-Wharf? Klar, muss man gesehen haben. Ghirardelli, die Schokoladenfabrik? Na, kann man auch mal machen. Preise überteuert und es gibt weitaus bessere Schokolade. Die Boudin Bäckerei, in der es die bekannte Clam-Chowder (Muschelsuppe) in Sauerteigschüssel gibt, wäre auch einen Besuch wert. Alamo Square mit seinen „Painted Ladies“ ist ja auch in jedem Reiseführer zu finden.
Man könnte auch von Einheimischen lernen, dass nicht die Lombard-Street die kurvigste Straße in San Francisco ist, sondern die Bradford Street. Auch ist Filmore nicht die steilste Straße, sondern die Vermont Street in Protrero Hill mit über 41% Steigung. Und man kann auf den Coit-Tower gehen und einen Überblick über die gesamte Stadt mit ihren 44 Hügeln genießen. Dabei auch wunderbare Wandgemälde im Inneren anschauen. Von der Oakland Bay Brücke über das Salesforce Gebäude, die Transamerica Pyramide zur Lombard Street bis hin zur Golden Gate Brücke ist hier alles zu sehen.
Und man kann auch mal die California Straße anschauen, auf der sich die allseits bekannte Cable-Car hochquält. Ja, fahren kann man mit ihr auch. Für 8 Dollar die Fahrt. Das Tagesticket ist billiger. Aber wir haben das aus Zeitgründen nicht gemacht. Trotzdem lohnt sich der Blick Ecke Lombard / Hyde aus der Cable Car auf Alcatraz, die berühmte ehemalige Gefängnisinsel. Und auch das Fahrvergnügen (OK, der Begriff ist aus einer ehemaligen VW-Werbung in USA geklaut) hat schon etwas. Einiges der beschriebenen MUST-SEEs oder MUST-Dos habe ich noch einmal in Bildern festgehalten. Viel Spaß damit.









Schauen wir uns nun mal einige Besonderheiten an. Das Anlernen von künstlicher Intelligenz zum autonomen Fahren läuft in San Francisco auf vollen Touren. 3 Unterschiedliche Unterenehmen sah ich hier. Nicht einmal, sondern sie gehörten zum Stadtbild quasi dazu. Von Zoox und Waymo habe ich brauchbare Fotos. Muss uns das Sorgen machen, dass wir diese Fahrzeuge hier so nicht sehen? In Hamburg fahren Golfs, aber sonstwo? Was bedeutet das für uns als Technologieland?



Nachdenklich machte mich das folgende Schild, das ich im Verkaufsraum von Ghiradelli sah, als ich mir das teuerste Sundae meines Lebens gekauf habe. 15 $ für einen Becher – eigentlich auch nicht akzeptabel. Wer kann mir erklären, warum in einem Lebensmittelgeschäft derartiges hängt?

Nun noch zu einem ganz anderen Themai. Ich habe das folgende Schild gesehen, was im Übrigen ganz häufig vorhanden war. Und das ist auch nötig, wenn schon das Kalifornische Unternehmen Facebook 57 Gendervarianten anbietet. Schauen wir mal hier: https://www.open.edu/openlearn/society-politics-law/society-matters/57-genders-and-none-me—part-two. Und das ist doch eigentlich die beste Lösung. Man kann dort hin gehen, wo man will. Doch benötigt es dazu 57 Gendertypen? Ich habe da so meine Zweifel, ob wir -so auch in Deutschland- hier nicht in eine Richtung gehen, die wenig sinnvoll ist. Weil sie eben die Unterschiede mehr fokussiert, als die Gemeinsamkeiten.

Und weil wir schon bei Gemeinsamkeiten sind, sollten wir uns wohl mal das Schild in der Golden Gate Fortune Cookie Factory in Chinatown anschauen. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Oder sollten wir das mal einigen Politikern der Neuzeit beibringen, dass wir alle gemeinsam auf der einen Erde leben und somit miteinander reden müssen, was wir keinesfalls ausschließen dürfen? Sei es in den trennenden Tendenzen der beiden amerikanischen Volksparteien, sei es zwischen den Industriestaaten, sei es in Familien oder sonstwo…..

Am letzten Tag – und das soll der Abschluss sein- saßen wir noch ganz Otis Redding folgend am Dock oft he Bay: „Sittin‘ in the mornin‘ sun, I’ll be sittin‘ when the evenin‘ come, Watching the ships roll in, And then I watch ‚em roll away again, yeah – I’m sittin‘ on the dock of the bay, Watching the tide roll away, Ooh, I’m just sittin‘ on the dock of the bay, Wastin‘ time.“
Nein, wir haben keine Zeit verschwendet. Wir haben sie genossen. In 8 vollgepackten Tagen in San Francisco. Die dieses Mal etwas längeren Artikel mögen einen Eindruck geben, warum Tony Bennet sang „I left my heart in San Francisco, High on a hill, it calls to me, To be where little cable cars climb halfway to the stars, The morning fog may chill the air, I don’t care“. Und damit werden auch die letzten Eindrücke durch Tony Bennet wieder gegeben.

So fliegen wir gedanklich wieder zurück von San Francisco nach München Und das entspannt mit einer Menge neuer Eindrücke so wie viel erlebtem Spaß und der Gewissheit, dass wir wieder eine Zeit hatten, die unabhängig von den Bildern und Beschreibungen hier in unserer Erinnerung bleiben wird.
