Heute sollte es auf den höchsten Berg Deutschlands gehen. Und gehen ist wörtlich gemeint. Wir wollte weder die Tiroler Zugspitzbahn noch die Bayerische Zugspitzbahn nehmen. Nein, zu Fuß wollten wir knapp 2000 Höhenmeter wandern, um von Ehrwald “Top of Germany” zu erreichen.
So sind wir um 05:00 morgens in Österreich aufgebrochen. Gemächlich ging es zuerst über eine Fahrstraße zur Ehrwalder Alm. Von hier orientierten wir uns in Richtung Hochfeldern Alm im Gaistal. Hier war gegen 06: 30 schon eine Menge los. Die Kühe begrüßten uns mit dem typischen Kuhglocken. Eine Rast war noch nicht möglich und natürlich auch nicht nötig. So stiegen wir weiter den Weg aufwärts in Richtung “Gatterl”. Das Gatterl, welches wir nach knapp 3 Stunden Wanderung erreicht hatten, markiert den Grenzübergang zwischen Deutschland und Österreich. In frühen Jahren gab es dort sogar einen Grenzposten. Klar, heute ist durch die EU und das Schengen-Abkommen keine Passkontrolle mehr nötig und so konnten wir kurz nach 08 Uhr auf Deutscher Seite unser Frühstück zu uns nehmen.
Die Zugspitze lag imposant vor uns und in bester Morgenluft konnten wir kurz Erholung finden. Doch wir hatten ja noch weitere knapp 3 Stunden vor uns. Und so ging es nach Kaminwurzenund Mineralwasser doch recht schnell weiter. Unser Weg führte uns über felsigen Untergrund in Richtung Knorrhütte. Wir ließen noch ein Kruzifix rechts liegen, bevor wir die Knorrhütte erreichten, auf der es noch eine kurze Erfrischung gab, bevor es über Geröllfelder bergauf ging.
Mittlerweile war der sonnige Morgen vergangen. Nebel zog auf. Sicht teils keine 100 Meter. Das bedeutete Konzentration. Anstrengend war es ebenso. Aber auch der Nebel war nicht von Dauer. Wir bewegten uns noch zwischen Schafherden hindurch, bis wir gegen 11:30 Uhr das Zugspitzplatt erreichten.
Der Rest ist schnell erzählt. Denn wir fuhren mit der Bayerischen Zugspitzbahn wieder in Richtung Grainau, wo wir von Oskar abgeholt werden sollten. Und das war dann auch eine Wohltat. Herunter wären wir an diesem Tag wohl nicht mehr gegangen. Denn die Anstrengung machte sich schon in unseren Beinen bemerkbar.
Es ist zu erwähnen, dass es natürlich weitere Wege hoch zur Zugspitze gibt. Über das Höllental oder das Reintal wäre eine weitre Variante möglich gewesen. Jedoch wollten wir nicht zwei tage wandern und haben so eine kurze, nicht unanstrengende Variante gewählt. Der Ausblick auf allen Streckenabschnitten hat uns gezeigt, dass unsere Wahl die richtige war.