35 Jahre nach der Grenzöffnung hat es uns das erste Mal auf ein paar Stunden an die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Neben schönen Städten wie Schwerin und Wismar haben auch die Strandbäder einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Einige optische Eindrücke teile ich im Folgenden.
Wir fangen mit Wismar, welches durch eine sehr gepflegte Innenstadt sowie wunderbare Architektur überzeugt hat, an. Architektur mit Verstand, wie auch in großen Lettern auf einer Häuserwand zu lesen war.
Schade, dass die St.Georgenkirche geschlossen war, aber so sahen wir am Amtsgericht nachfolgend gelungene Restaurationsarbeiten, der St. Marienkirchturm mit übriggelassenen Ruinenelementen wäre ein Vorbild auch für unseren alten Dom mitsamt der Domvorhalle und auch der Kolonialwarenladen von Heinrich Weber ist eine schöne Remineszens an alte Tage.
Aber auch eine Restaurierung in einem schönen Restaurant ist in Wismar zu empfehlen. Sehenswert ist das Haus, in dem Krohn-Essen-Trinken beherbergt ist. Mit Liebe nach 25 Jahren Leerstand wieder aufgebaut.
Aber nicht nur in Wismar, sondern auch in Schwerin konnten wir mit dem Schloss einen Prachtbau bewundern, der als Parlamentssitz wohl seinesgleichen in Deutschland sucht.
Doch auch neben dem Schloss soll hier auch noch andere Eindrücke aus der Innenstadt gezeigt werden. Das kleine Haus war neben dem dem staatlichen Museum Schwerin , dem Mecklinburgischen Staatstheater (dort wo man wohl sehen kann, wie die Wirklichkeit aussieht) und auch der 1., 2. und 3. Enge Straße sehenswert.
Auch wenn wir unserre abgelaufenen Schuhe am liebsten in der Engen Straße mit aufgehängt hätten, haben sie uns doch noch einmal über den Marktplatz von Wismar getragen. Und dieser erscheint Abends äusserst sehenswert. Und dabei ist es egal, ob er im Regen oder gar nach Schneefall seinen einmaligen Eindruck hinterlässt.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, war das Wetter doch etwas winterlich. Und so waren dann auch die Spaziergänge an der Ostsee sehr kalt und von rauer See bestimmt.
Dekadent empfanden wir lediglich das -auf dem letzten Bild gezeigten- “mondäne” Heiligendamm. Ich meine damit nicht die rücksichtslosen Mitreisenden in der Schmalspurbahn Molli, die uns in den Tagungsort der G7 in 2007 gebracht hat, sondern die abgesperrten, sterilen Villen, die die Wasserfront in Heiligendamm ausmachen. Einzig interessant zu sehen, waren die Hochwasserschutzzäune (im letzten Bild unten zu sehen), die auch ein Vorbild für überflutungsgefährdete Bereiche in meiner Heimatstadt sein könnten.
Alles in Allem ein Ort, wo ich nicht noch einmal hinfahren muss. Was jedoch einen Besuch wert ist, ist der erste Karstadt der Republik. Rechts im Bild neben dem heutigen Kaufhaus, welches mich an das Kaufhaus in meiner Heimatstadt vor 45 Jahren erinnert (und tolle Bilder aus meiner Jugend in meinen Kopf zauberte), zu sehen. Hier eröffnete Rudolph Karstadt am 14. Mai 1881 in sein erstes „Tuch-, Manufaktur- und Confectionsgeschäft“. Schade, dass diese Warenhäuser -u.a. dank des weltweiten Internethandels- wohl nicht die glänzendste Zukunft zu haben scheinen.