In einer Welt, die oft von Konflikten, Missverständnissen und Vorurteilen geprägt ist, gab es in der vergangenen Woche einen Moment, der mich daran erinnerte, dass das nicht so sein muss. Liebe und Zusammenhalt ist die stärkste Kraft, die wir besitzen. Stärker als jeder Konflikt und auch Krieg.
Das Ereignis, von dem ich schreibe, war das für mich heute unvergessliche Konzert von Dieter Thomas Kuhn in der Berliner Waldbühne mit dem Titel “Ein Festival der Liebe”. Es versammelten sich ca. 22.000 Menschen vermutlich mit den unterschiedlichsten Hintergründen, Prägungen, Lebensläufen und gesellschaftlichen, religiösen und politischen Ansichten um gemeinsam zu feiern. So ist das häufig auf Konzerten. Doch dieses war etwas ganz Besonderes. Wir genossen hier zusammen mit den anderen 22.000 Liebhabern der Musik der 70er Jahre eine Atmosphäre des Friedens und der Harmonie, die wir auch durch die Liebe zur Musik ausleben konnten. Denn die Musik ist doch die universellste Sprache – nicht nur (aber auch) der Liebe.
Schon vor der Waldbühne war die Stimmung grandios. Kein Wunder, war doch eine Vielzahl der Konzertbesucher, wie das bei Dieter Thomas Kuhn so üblich ist, schon in den passenden Outfits für die Musik der 70er Jahren gekommen.
Auch in der Waldbühne vor dem eigentlichen Konzert war die Stimmung gigantisch. Bei bestem Sommerwetter waberten LaOla Wellen und der Gesang “Oh wie ist das schön” durch die gesamte Waldbühne, weit bevor die Kapelle die Bühne betrat.
Die Waldbühne war bis auf den letzten Platz ausverkauft, die Konzerbesucher wohl sehr zeitig am Ort, und so hatten wir angesichts unserer Ankunft erst 90 Minuten vor dem Konzert auch nur noch Plätze im oberen Drittel dieser tollen Location gefunden.
Pünktlich um 20 Uhr betrat die die Kapelle die Bühne dieser einzigartigen Konzertstätte zum Stück “Musik ist Trumpf” . Das Lied beschreibt die verbindende Kraft der Musik und wie sie in jeder Lebenslage präsent ist. Egal ob sie in einer kleinen Bar (wo der Pianist 😉 spielt) oder einer großen Konzerthalle, in der die BigBand swingt. Musik bringt Menschen zusammen und wird ein konstanter Begleiter sein, solange die Welt sich dreht.
Hier in der Waldbühne drehte sich in den folgenden 3 Stunden alles um die deutschen Schlager der 70er Jahre. Jene Musik, die nach meiner Meinung die Fähigkeit hat, Menschen in einer einzigartigen Weise zu verbinden. Egal ob jung oder alt und auch unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur oder persönlichen Überzeugungen. Bei Dieter Thomas Kuhns Konzert wurde dies auf eindrucksvolle Weise deutlich. Die Menge, bestehend aus Menschen verschiedenster Altersgruppen, Nationalitäten und Lebensweisen und fand in der Musik eine gemeinsame Sprache.
Diese universelle Sprache der Musik -und in diesem Konzert der Liebe- überwand alle Barrieren und schuf eine Gemeinschaft.
Wie schön würde es doch sein, wenn die Liebe es auch schaffen würde, dass unsere Gemeinschaft auf gegenseitigem Respekt und Verständnis basieren würde. In unseren Zeiten, in denen unsere Welt von Krieg überschattet wird, und sich zunehmend oft von Hass treiben lässt, it es doch die Liebe, die einen anderen Weg aufzeigt. Liebe ist inklusiv (ja, auch so ein Modewort). Sie kennt in der Tat keine Grenzen und keine Vorurteile. Wir können und sollten doch trotz aller vorhandenen Unterschiede, (die wir tunlichst besser akzeptieren, als zu verurteilen -wie ich schon hier schrieb) zusammenkommen können und in Frieden leben können. Das Konzert in der Berliner Waldbühne war ein lebendiges Beispiel dafür. Es wurde gelacht, geschunkelt und vor allen Dingen unabhängig vom Alter auch textsicher mitgesungen.
Zurück zum Konzert: Uverzüglich nach dem Intro Musik ist Trumpf betrat Dieter Thomas Kuhn unter frenetischem Applaus die Bühne und heizte dem Publikum mit “Sag mit quando, sag mir wann” weiter ein. Es folgten Hello Again, Griechischer Wein, Am Tag als Conny Kramer starb, Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, Ich war noch niemals in New York, Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, Der Junge mit der Mundharmonika, Merci Cheri, Die kleine Kneipe, Amore Mio, Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt, Über 7 Brücken musst Du gehen, Ich liebe das Leben, Fiesta Mexicana, Wnuder gibt es immer wieder, Vielen Dank für die Blumen, Willst Du mit mir gehen, Und es war Sommer, Fremde oder Freunde, Anita, Ti Amo, Liebe ohne Leiden, Tränen lügen nicht, Merci Cherie, Butterfly. Das war die Setlist für 3 Stunden uneingeschränkte Freude und positive Stimmung, wie ich sie eigentlich noch nie bei einem Konzert erlebt habe.
Die positive und stimmungsvolle Atmosphäre zeigte ausnahmslos, dass Liebe und Musik mächtige Werkzeuge sein können, um Brücken zu bauen (und somit Konflikte zu überwinden?). Die Emotionen, die Dieter Thomas Kuhn, seine Kapelle und die Musik bei mir entfaltete, sollten mich weiterhin im Alltag begleiten. Heute, über eine Woche nach dem Konzert noch ist mir die Atmosphäre einer unbeschwerten Freude und tiefem inneren Frieden zu spüren.
Mir wurde mal wieder vor Augen geführt, dass auf andere zuzugehen, sie so zu akzeptieren, wie sie sind, und ihnen mit Respekt und Empathie zu begegnen doch so einfach ist. Es bedeutet, die Unterschiede zu feiern und die Gemeinsamkeiten zu betonen. Leider entwickelt sich unsere Gesellschaft getrieben von Interessensgruppen und auch Medien in die andere Richtung. Unterschiede werden herausgearbeitet. Und das ist toxisch. Lasst das bei Euch nicht zu. Feiert die Gemeinsamkeiten, denn davon gibt es mehr, als wir denken (siehe hierzu o. g. Artikel). So schaffen wir eine Gesellschaft, die auf Verständnis und Mitgefühl basiert.
Ich bin abgeschweift vom eigentlichen Konzert. Dieter Thomas Kuhns “Festival der Liebe” war für mich mehr als nur ein Konzert. Und ich meine auch für meine Begleiter sprechen zu dürfen. Für mich war ein Aufruf zum Handeln. Jeder von uns kann den einen Unterschied machen! Lasst uns Liebe und Freundlichkeit in unseren Kontakten mit Anderen zeigen. Egal wie andersartig seine Meinung, Haltung, Verhalten ist. So können wir Barrieren zu überwinden, Konflikte lösen und eine Atmosphäre des Friedens und der Harmonie zu schaffen.
Nach 3 Stunden Power-Musik verabschiedete sich die Kapelle noch mit etlichen Zugaben, bevor die gesamte Waldbühne “Tränen lügen nicht” angeführt von Dieter Thomas Kuhn intonierte. Das war Gänsehaut pur. Man mag über die Texte der 70er Jahre lächeln, aber die Emotionen, die die Musiker mit den gespielten Liedern transportierte, waren einmalig.
Ich habe noch nie ein Konzert erlebt, das so viel positive Stimmung verbreitet hat wie dieses. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das mich tief berührt hat. Die Liebe, die Zuversicht, die Freude, die in der Luft lag, war fast greifbar und hat gezeigt, dass wir alle, unabhängig von unseren Unterschieden, in der Lage sind, in Frieden und Harmonie zusammenzuleben.