Groundhog day

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Heute geht es nicht -wie der Titel vermuten lässt- um das Waldmurmeltier, wie der deutsche Name für Groundhog lautet. Nein, vielmehr ist es eine anlehnung an den Film, der im Deutschen “Und täglich grüßt das Murmeltier” heisst. Und so bin ich mir vorgekommen, als ich am vergangenen Freitag auf der Rückfahrt von meinem Saxophon-Probespielen nach Goslar fuhr. Ich bekam die Nachricht, dass es am Brocken brennen sollte. Nun, das kenne ich ja nun wirklich schon.

Fast auf die Woche vor genau zwei Jahren -um genau zu sein vor 104 Wochen- hatte es schon einmal am Brocken gebrannt. Und um auch hier genau zu sein: Es war am Königsberg. Und genau dort ist wieder ein Feuer ausgebrochen. Alarm für den ELW2 wie seinerzeit. Aufgabe: Unterstützung des Flugplatzes für die Löschhubschrauber und Sicherstellung der Kommunikation.

So gegen 16:45 Uhr auf der Anfahrt auf der A36 aus Richtung Braunschweig kommend, sah ich schon zarte Rauchwolken hinter dem Brocken. Schnell ging es nach Hause, Bekleidung wechseln, Funkgerät schnappen, eine Flasche Wasser kam auch noch mit und schon ging es über die Feuerwache, wo ich noch meine diese Woche erhaltene, neue persönliche Schutzausrüstung holte.

Auf ging es nun in Richtung Brocken bzw. Elend. Dem Torfhaus näher gekommen, verdichteten sich die Rauchwolken.

Ich kam gut voran und erreichte schnell den behelfsmäpigen Flugplatz in Elend. Nach Rücksprache mit unserem Kreisbrandmeister definierten wir unseren Auftrag, nahmen mit Hilfe der Webcam der Wurmbergseilbahn im ELW2 von Ferne schon einmal die Lage in Augenschein.

Es gab noch Absprachen mit der Kontinngentführung des niedersächsischen Innenministeriums durchzuführen. Denn die Flugzeuge aus Niedersachsen sind bei diesem Feuer genauso gefordert, wie das Löschflugzeug des Landkreises Harz und heute ein Hubschrauber eines privaten Unternehmens. Es kamen immer mehr Einsatzkräfte in den Einsatz. So auch der Waldbrandeinsatzzug der Kreisfeuerwehr Goslar.

Doch es wurde, wie in dieser Jahreszeit üblich, dann kurz nach 20 Uhr dunkel. Und die Luftfahrzeuge fliegen nun einmal nicht mehr nach Sonnenuntergang. Somit gab es für uns nichts mehr zu tun. Das Feuer sah schon beeindruckend aus, wie ich es über die Webcam der Wurmbergseilbahn sah.

Die folgenden Bilder, bei denen ich leider nicht mehr weiss, wer sie mir zukommen lassen hat, geben einen Eindruck darüber, wie sich das Feuer in der Nacht entwickelte.

Unabhängig davon hieß es jedoch für mich Einsatzende bis zum nächsten Mittag 13 Uhr: Ausruhen, die Familie mit meiner Anwesenheit beglücken. Um 12 Uhr am Sonnabend ging es dann wieder los, um meinen Kameraden Olaf, der seit 05:30 Uhr im Einsatz war, abzulösen.

Dieses geschah dann auch auf dem Flugplatz in Elend, wo ich dann mit Max auch einen alten Bekannten von @Fire von vor zwei Jahren wieder treffen sollte.

Es gab doch so einige Absprachen durchzuführen und Entscheidungen zu treffen, und der erste angeforderte Hubschrauber der Bundeswehr landete hinter unserem TEL-Unterstützungsbus.

Wir wurden gegen 17 Uhr von Einsatzkräften aus dem Salzlandkreis abgelöst und verlegten unsere Standort zum Wurmberg.

Hier zeigte sich schon auf der Anfahrt, dass die Löscharbeiten trotz der starken Sonneneinstrahlung und Wärme des Nachmittags auf der Südseite des Königsberg Wirkung zeigten. Es waren zwar noch einige Brandstellen vorhanden, aber kein Vergleich mit dem Abend zuvor.

Auf der Anfahrt nahm neben uns ein Helikopter eines Privatunternehmens Wasser aus dem Schneesee.

Wir besprachen noch das weitere Vorgehen und verbrachten den Rest des Abends auf dem Wurmberg, bis wir endgültig aus dem Einsatz entlassen wurden.

Auf dem Wurmberg konnten wir auch noch eindrucksvoll den Sonnenuntergang mit Wasseraufnahme der Bundeswehrhubschrauber CH-53 aus dem Schneeteich verfolgen.

Was für ein Unterschied zum vorherigen privaten Hubschrauber.

Die Arbeit und Löscherfolge dieser Hubschrauber, von denen mittlerweile zwei im Einsatz waren, und die der Löschflugzeuge beobachteten wir noch zufrieden, bis die letzten Einsatzstunden mit schon fast romantischen Bildern den Feierabend einleiteten.

Zufrieden kann nun das Restwochenende beginnen