Jahresend-Sp(u|o)rt

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Den Jahresend-Spurt 2024 verbrachte ich auf ganz besondere Weise in der Natur mit einer Wanderung und einer Mountainbiketour. Sozusagen war das mein Jahresend-Sport, die perfekte Möglichkeit, das Jahr mit einer ordentlichen Portion frischer Luft, Bewegung und beeindruckender Landschaft ausklingen zu lassen.

Der erste Tag begann mit einer Mountainbiketour, die mich von Goslar nach Hahnenklee brachte. Es war die perfekte Gelegenheit, mit meinem doch sehr enttäuschenden Mountainbikejahr, bei dem ich so wenig gefahren bin, wie sonst nicht im letzten Jahrzehnt, meinen Frieden zu schließen. Es war auch die Gelegenheit, die letzten Kilometer des Jahres auf zwei Rädern zu genießen. Die Sonne schien in einem klaren, fast wolkenlosen Himmel und wärmte mich, nachdem ich mich in den Sattel schwang und die ersten Höhenmeter der Tour in Angriff nahm. Startpunkt war Goslar, und von dort ging es gleich steil hinauf zum Biotop am Steinberg. Schon der Anstieg war eine kleine Herausforderung, doch die frische Luft und die weite Aussicht über die Stadt motivierten mich, weiterzumachen.

Am Biotop angekommen, konnte ich die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Naturparadieses spüren. Kurz danach begann der schöne Singletrail, der sich über der Granetalsperre entlang schlängelte. Der Trail war abwechslungsreich über freie Flächen, mal mit hart gefrorenem Boden, mal mit richtig Matsch in der Sonne. Aber er bot einen großartigen Blick auf die weitläufige Landschaft und Talsperre. An der Granetalsperre fuhr ich einige Kilometer entlang und konnte den klaren, silbrig schimmernden See aus verschiedenen Perspektiven erleben.

Weiter ging es über die Stummeleiche, einem uralten Baum, der mit seiner knorrigen Erscheinung eine ganz besondere Aura ausstrahlte. Dann begann der Anstieg zu den Altarklippen zuerst im wirklich schattigem und kalten Wald und nachfolgend in wärmendem Sonnenschein. Hier, hoch über dem Tal, wurde der Blick auf die Talsperre freigegeben und am Horizont konnte ich die Wolken, die die Inversionswetterlage zeigten, sehen. Ich jedoch war nun dauerhaft in der Sonne und die Anstrengung wurde durch den Genuss der schönen Landschaft mehr als belohnt.

Der Wind wehte mir entgegen, bis ich die Schulbergloipe erreichte, auf der ich die nächsten Kilometer fuhr, bevor ich schließlich in Hahnenklee ankam. Dort erwartete mich eine völlig andere Atmosphäre. Die Fußgängerzone war voller Menschen, die sich in den letzten Tagen des Jahres tummelten und in der Gastronomie Glühwein, Kakao, Kaffee tranken und auch für Bratwürste an der aufgebauten Grillbude anstanden. Hier hielt mich nichts auf.

Ich wollte weiter in die Natur. Die Rückfahrt über den Windsattel war ein wahres Highlight.

Die Strecke führte mich nun durch stille die stille Natur und über den Hügel mit wiederum schönem Blick auf das neblige Harzvorland.

Mit jedem Tritt in die Pedale spürte ich die wohltuende Genugtuung jetzt nach der Genesung von einem Virus, doch die letzten Kilometer für 2024 noch einmal bei entspannter Fahrt im Sattel sitzen zu können.

Schließlich erreichte ich Goslar, erfüllt von der Kraft der Natur und der Freude, diese letzte MTB-Tour 2024 beendet zu haben. Eine perfekte Winter-Mountainbiketour, die den Abschluss des Jahres würdigte und die Seele erfrischte.

Am nächsten Tag sollte es noch einmal eine Wanderung in meiner Heimatstadt sein. Sozusagen die Abschlusswanderung des Jahres 2024. Sie versprach nicht nur ein schönes Naturerlebnis, sondern auch die perfekte Gelegenheit, sich nach einem kleinen Schock am Morgen auf der Waage wieder etwas sportlich zu betätigen.

An diesem klaren Wintermorgen, als die Sonne hoch am Himmel strahlte und die kalte Luft die ersten frischen Atemzüge des Tages mit sich brachte, ging es los. Ziel war eine kurze Wanderung über 6 Kilometer, die uns durch das Trüllketal über den Steinbergspielplatz „Unter den Eichen“ zum Steinbergturm und zurück brachte.

Der Winter hatte die Landschaft fest im Griff. Der Boden war teils hart gefroren, und unter den Füßen knirschte der Boden angenehm, während der Wind kühl durch die Baumwipfel wehte. Doch das war nichts im Vergleich zur klaren Winterluft, die die Wanderung zu einem Genuss machte. Der Himmel war von einem strahlenden Blau, das den gesamten Horizont in Richtung Westen ausfüllte und die Natur in ein bezauberndes Licht tauchte. In der Ferne -tendenziell mehr in Richtung Nord/Osten- zogen zarte Nebelschleier über die weiten Wiesen und gaben der Landschaft einen geheimnisvollen Touch.

Die Route führte uns durch das Trüllketal, ein idyllisches Tal, das umrahmt von den Harzer Bergen und Wiesen, ein echtes Wanderparadies ist.

Der erste Halt war der Steinbergspielplatz „Unter den Eichen“, heute ein Ort der Ruhe, denn bei der Kälte spielte hier kein einziges Kind. Jedoch waren viele Wanderer unterwegs. Weiter ging es dann zum Steinbergturm, der mit seinen alten Steinen hoch auf dem gleichnamigen Berg emporragt.

Vom Turm aus hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung: Bocksberg, Granetalsperre, das Goslarer Harzer Vorland und Rammelsberg.

Der Rückweg führte uns über jenen schönen Singletrail, den ich schon häufig mit dem Radl herab fuhr, zurück in Richtung Steinbergalm, bis wir über die Bergwiesen, die oberhalb des Trüllketals liegen zurück in Richtung Frankenbergerteich gingen.

Der Teich lag ruhig, fast mystisch zugefroren, einsam im Schatten.

Die beiden Tage in der Natur waren der perfekte Abschluss eines ereignisreichen -wenn auch sportarmen- Jahres. Ob beim Wandern oder Mountainbiken – die klare Winterluft, die Natur, die beeindruckende Landschaft, als das ließ mich ganz im Moment leben und die letzten Stunden des Jahres in völliger Harmonie mit der Natur genießen. Ein schönes Erlebnis, das den Übergang ins neue Jahr wunderbar abrundete.