Eigentlich wollte ich ja zeitnah den zweiten Teil zum Thema Intelligenz schreiben. Darauf verzichte ich aber, um Bilder zu teilen, die mich während mehrerer Radtouren am diesjährigen Walpurgiswochenende im Harz einfach anlachten.
Doch irgendwie kam ich dann doch nicht herum, meine Gedanken zum Thema Intelligenz zu teilen. Denn auf meinen drei Touren hatte ich wieder Gedanken, wie es um die Intelligenz einzelner Menschen bestellt ist. Fangen wir am Walpurgistag am Herzberger Teich an. Mit Sabine und Claudia von hinten langsam an eine Wanderin heran geradelt, dankte ich ihr mit den Worten „Dankeschön“, als sie mich nach 20-30 Sekunden vorbei fahren lies. Mein „Dankeschön“ quittierte sie mit Ungern. Was, habe ich das richtig gehört? Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. Gleiches wiederfuhr aber offensichtlich auch Sabine, die daraufhin wohl eher unflätig ihre Gefühle äußerte. Und als Claudia an der (un)freundlichen Wanderin vorbei fuhr, hörte sie gemäß ihrer eigenen Aussage später die gleiche Antwort, wie Sabine und ich: Ungern. Ich weiß nicht, was im Leben der Wanderin schief gelaufen ist, aber irgendwie war ich doch ziemlich baff über so wenig soziale Kompatibilität. Oder sollte ich -damit komme ich zum Thema- sagen soziale Intelligenz?
Da lese ich doch lieber nochmal nach.
Soziale Intelligenz (social skills) ist die Gesamtheit individueller Einstellungen und Fähigkeiten, die im Sinne der Kooperation nützlich sind, eigene Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten eines anderen oder einer Gruppe zu verknüpfen. Soziale Intelligenz umfasst eine Vielzahl von Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich bzw. notwendig sind. (Stangl, 2023).
Stangl, W. (2023, 1. Mai). soziale Intelligenz – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/16329/soziale-intelligenz.
Nun, könnte irgendwie passen. Eine zweite bzw. dritte Begebenheit die mich am vergangenen Wochenende während der 150 Kilometer und 3000 Höhenmeter im Sattel über Intelligenz nachdenken ließ, waren Wanderwege bzw. Singletrails, die ich befuhr. Doch irgendwie lagen auf den Wegen dann irgendwann Astreste, die ein Weiterkommen sowohl für Wanderer als auch Radler so gut wie unmöglich machten. Und es wäre sicher kein großer Aufwand an beiden Stellen gewesen, die Reste 5 Meter zur Seite zu legen, so dass die Wege wieder frei gewesen wären. Aber nach längerem Nachdenken bin ich zum Schluss gekommen, dass ich da niemandem irgendwelche Intelligenzdefizite unterstellen möchte. Vielmehr ist diese, in den folgenden Bildern gezeigte, „Fehllagerung“ von Astschnitt wohl zweier Unbedachtheiten oder einfach dem Akkordstress im Wald zuzuschreiben.


Es trieb mich auf meinen drei Touren nach Wolfshagen, Lautenthal, Maaßner Gaipel, Hahnenklee sowie zur Schalke, nach Clausthal-Zellerfeld, Altenau, Kellwassertal, Torfhaus, Diabas Steinbruch, Käste und auch zum Dicken Kopf, zur Halleschen Hütte, Forsthaus Ahrendsberg. Und es gab einiges zu sehen.
Zuerst war ich etwas verwundert über eine Hexe, die ich mitten im Wald bei Wolfshagen fand.

Und das war nur eine von vielen Hexen. Ob wir uns hier nicht kulturell etwas aneignen? Denn ich habe zum Glück noch nie eine richtige Hexe im Harz gesehen. Warum zeigen sich Walpurgis nur so viele Hexen hier im Harz? Ob das den richtigen Hexen wohl recht ist? Auch auf dem Walpurgismarkt in Goslar sah ich viele verkleidete Touristen, die sich als Hexen darstellten. Darunter auch zwei junge asiatische Damen. Nun, wenn das mal keine kulturelle Aneignung ist. Doch nun Spaß beiseite, denn ich halte diese ganze Diskussion für unsinnig und überflüssig. Es gibt wohl wichtiger Dinge im Leben. Doch ganz kurz noch: “ Denn wenn man es zu Ende denkt, dann dürften auf dem Oktoberfest auch keine Italiener, Amerikaner, Asiaten oder gar Norddeutsche in Lederhosen und Dirndl zu bayerischer Volksmusik feiern, tanzen und trinken. Und das wollen wir doch auch nicht, oder? Denn es ist doch schön, wenn wir mehr die Kulturen, Traditionen und Verhaltensweisen anderer Länder akzeptieren, ja auch gerne nachmachen. Denn das ist ja auch Diversität. Und sind wir stolz, dass es das gibt. Passt zwar nicht in das Weltbild einiger weniger ach so „woken“ Menschen. In meines schon. Und so waren diese Gedanken, die sich beim Passieren der Hexe im Wald in meinem Kopf verirrten, auch schnell wieder vergessen.
Widmen wir uns jetzt lieber den schönen Kontrasten, die die ersten richtigen Frühlingseindrücke zeigten.




Und ich hatte weitere schöne Eindrücke, bei denen ich im Folgenden auch mal zeige, wie die Fotos entstanden sind (Danke Sabine für Deine Bilder, die ich hier unterstützend hinzunehme).




In der Nähe vom Torfhaus erschien der Weg, für den ich mich entschied, doch etwas rau und ruppig. Die Bilder geben das ggf. nicht so richtig wieder. Aber es war so. Nun gut, es muss keine Waldautobahn sein, aber sowohl die Umgebung war trostlos, als auch die von vielen Reifenspuren zerfurchten Wege, ließen auf dem Weg trotz blauem Himmel nicht die richtige Frühlingsstimmung aufkommen. Das änderte sich jedoch mit einer anderen Perspektive auf die mich begleitenden Radlerinnen Sabine und Claudia.



Sollte jemand auf die Frage kommen, wer diese Spuren hinterlassen hat, habe ich keine klare Antwort. Aber der geneigte Leser meines Artikels , mag sich mit dem folgenden Bild seine eigene Meinung bilden (und ja, es ist nötig, mit diesen Maschinen zu arbeiten, sonst wäre diese Menge an Arbeit im Wald ja gar nicht zu erledigen). Und eigentlich bin ich trotz mehrerer sehr rauen ruppigen Wege, die ich am Wochenende gefahren bin, ein Freund dieser großen Reifen. Warum? Nun, mit diesen Reifen hätte ich wohl nicht 2 Platten an diesem Wochenende gehabt (bzw. 3 Pannen in den letzten 3 Wochen!).


Und das bringt mich wieder zu einem anderen Thema: Bei allen Pannen hätten mir schlauchlose Reifen, die ich aber noch nicht auf meinem neuen Fahrrad verbaut habe, geholfen. Nicht sehr intelligent, lieber Ullrich, die guten Erfahrungen der letzten Jahre nicht zu berücksichtigen.
Und ein weiteres Zeichen, dass ich (an diesem Wochenende) nicht mit überaus großer Intelligenz gesegnet war, findet sich auf meinem Körper wieder. Ja, ich weiss ja, dass die Sonne im Mai ähnlich stark ist, wie die im August. Nur, dass zum Ersten meine Haut im Mai noch keine Vorbräunung hat und dass zum Zweiten die Temperaturen dem Sonnenstand nachlaufen (mehr dazu hier) und man die Stärke der Sonne gar nicht so richtig merkt. Und beides zusammen führt -wenn man sich nicht eincremt- sehr schnell zum Sonnenbrand. So auch heute auf meinen Armen und Beinen. Und da ich es weiss, ist es ja nun nicht gerade intelligent von mir, dass ich mich nicht eingecremt habe.
Entschuldigung: Einfach vergessen! Aber sehen wir es positiv: So kommt das tolle Gel „Sun burn relief“ (Linderung von Sonnenbrand) mit Lidocain aus San Francisco zum Einsatz. Ein Teufelszeug, was mir von meinem Freund Jason in weiser Voraussicht während meiner letzten Reise mitgegeben wurde. Ggf. ist Jason ja viel intelligenter als ich ;-). Denn immerhin hat er vorausschauend daran gedacht, dass ich ggf. mal nicht an Sonnencreme denke.
Wie auch immer – es war ein tolles Wochenende. Denn der Mai ist gekommen, die Bäume (und nicht nur die) schlagen aus. Und sowohl mein Hochzeitstag als auch Geburtstag stehen im Mai vor der Tür. Da sag mal einer, dass der Mai nicht ein toller Monat ist.