Besser als mit dieser Überschrift hätte ich die Erfahrungen während meiner Mountainbiketouren im April 2024 nicht beschreiben können. Denn der April hatte viele Überraschungen für mich parat. Und wenn ich wie durch die alte rostige Öltonne, die ich am dicken Kopf fand und für das Titelfoto herhalten musste, schaue, so soll das sinnbildlich für die vielen Eindrücke stehen.
Sollte ich meine Erfahrungen im April mit Logik beschreiben, würde ich schreiben GEGENWIND ∨ UPHILL = TRUE. Denn das galt bei gefühlt 90% meiner Ausfahrten im letzten Monaten. Das heisst: Entweder hatte ich Gegenwind oder ich fuhr bergauf oder beides war gleichzeitig vorhanden. Somit waren die Touren im April nicht immer nur die reine 100%ige Freude, sondern sie waren häufig durch arge Anstrengungen gekennzeichnet. Der Windsack am Blauen Haufen in Goslar stand häufig waagerecht und die teils schon grünen Laubbäume haben sich im Wind gewogen. Eine ruhige Wasseroberfläche, wie der Spiegel, den die Okertalsperre an einem Sonntag zeigte, war eine Seltenheit.
Trotzdem hat es mich ab und zu raus in die Natur gezogen. Wenn es auch nur 312 Kilometer und knapp 6100 Höhenmeter gewesen sind, habe ich doch die eingangs genannten vielfältigen Eindrücke gewinnen können. Fangen wir mit den eindrücken von für mich “unverständlichen” Verkehrsschildern an.
Nun, ich meine, dass das Schild im ersten folgenden Bild schon selbstsprechend genug ist, so dass ich sicher auf den Text “Krötenwanderung” verzichtet hätte. Was hat das mit unverständlich zu tun? Ist doch klar, mag der Leser denken. Nix ist unverständlich. Prinzipiell hat der Lese da recht. Aber was unverständlich ist, dass auf den 4 Kilometern zwischen Erzaufbereitung Goslar und Waldhaus Oker 4 dieser Schilder standen. Zwei in jede Richtung. Doch das zweite Bild zeigt sogar noch eine (von zwei) geschlossenen Schranken. Da die Durchfahrt dort eh für Fahrzeuge verboten ist, stellt sich mir die Frage, was das soll, dort auch noch kostenintensiv Schilder aufzustellen. Fahrer der Fahrzeuge der Forstwirtschaft könne man persönlich informieren, dass dort Kröten wandern. Für mich ist das sinnlose Geldverschwendung. Die hätte man lieber für Geschwindigkeitsanzeigen vor Schulen ausgeben sollen, wie ich schon bei meinem Jahresrückblick 2023 beschrieb.
Für wie dämlich halten uns die Aufsteller der Schilder? “Achtung Amphibienwanderung!”, “Vorsicht Amphibien” – zwei weitere Schilder mitten im Wald.
Ich würde erwarten, dass ich im Wald, in der Natur Tiere antreffe. Wer würde das im Übrigen nicht? Und somit fahre ich mit meinem Rad immer sehr vorausschauend. Aber da man das offensichtlich nicht von jedem erwarten kann (sonst gäbe es ja derartige Schilder nicht), schlage ich vor, dass wir noch weitere Schilder aufstellen! Wie wäre es mit “Vorsicht Blindschleichen” (die ich häufiger sah, als irgendwelche Kröten oder Amphibien” oder auch “Vorsicht Eichhörnchen” (gerade heute reuzte wieder eines meinen Weg). Stellen wir doch auch Schilder mit Vorsicht Wildschwein, Rehkuh, Hirsch, Fuchs… mitten im Wald auf. Das wären noch weitere Ideen von mir. Es könnte aber auch ein Schild “Vorsicht Schwarzstorch” aufgestellt werden, denn den sah ich am letzten Wochenende im April am alten Dammgraben.
Ein beeindruckendes Tier, welches vor mir saß und nachfolgend flog. Mit einer beeindruckenden Spannweite, die fast die Breite des Trails erreichte. Im Übrigen habe ich keines der Tiere überfahren. Und das obwohl gar kein Schild stand ;-).
Teils war die Natur im April im Übrigen noch recht trostlos. Doch mit zunehmendem Fortschreiten des April wurde es grüner. So gab es im April nicht nur die toten Bäume, die einen bräunlichen / gräulichen Eindruck (vor blauem Himmel) hinterließen oder auch Wege trefflich versperren konnten wie am Winterberg in Bad Harzburg.
Nein, vielmehr zeigten sich schon viele kleine nachwachsende grüne Laubbäume, die einen schönen Kontrast – nicht nur an der Käste sondern z.B. auch im Gelmketal- bildeten.
Natur wächst nach. Kann das ein Foto besser zeigen, als das folgende?
Letztlich war es auch eine große grüne Fläche in der Nähe der Granetalsperre, die mir in Erinnerung bleibt. Denn dort haben wir auf einer Tour etwas Bärlauch geflückt, der nachfolgend Eingang in eine tolle Bärlauchbutter gefunden hat. So habe ich noch Wochen nach der damaligen Tour sogar eine kulinarische Erinnerung an jenen Sonntag.
Gegebenenfalls zeigen die unterschiedlichen Informationen die Vielfältigkeit, die ich im April auf meinen Radtouren durch den Harz erlebt habe. Aber wie eingangs schon beschrieben, war es häufig nicht gerade leicht, gegen den Wind oder auch bergauf zu radeln. Gerade dann, wenn beide Ereignisse gleichzeitig kamen: Der Gegenwind und die Steigung. Trotzdem habe ich immer Spaß gehabt und mich entspannt. Auch wenn das nicht jedes Foto so wiedergibt.
Schauen wir mal, was der Mai bringen mag. Ich bin gespannt und werde wieder berichten.